Das WWW wird 30: 11 Prozent leben noch komplett offline

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Das World Wide Web, das 1989 von Sir Tim Berners-Lee geschaffen wurde, wird dieses Jahr 30 Jahre alt. Unser tägliches Leben dreht sich jetzt um das Internet, das die Art und Weise, wie wir interagieren, arbeiten und leben, völlig verändert hat. Trotz der weit verbreiteten Akzeptanz des Internets leben heute jedoch Millionen von Menschen auf der Welt immer noch vollständig offline.

Aktuellen Daten zufolge haben immer noch 850 Millionen Menschen oder fast 11 % der Weltbevölkerung keinen Zugang zum Internet. Der Großteil dieser Menschen lebt in Entwicklungsländern, in denen es aufgrund verschiedener Probleme wie Armut, fehlender Infrastruktur und staatlicher Zensur nur wenig oder gar keinen Zugang zum Internet gibt.

Das Web ist eine ferne und abstrakte Idee für Menschen, die offline leben, und es hat keinen Einfluss auf ihre täglichen Aktivitäten. Ihnen fehlt der Komfort des Internet-Shoppings, des Streamens von Filmen oder Musik und der Interaktion über soziale Medien mit ihren Lieben. Darüber hinaus haben sie keinen Zugriff auf wichtige Daten und Vermögenswerte, die ihr Leben verbessern könnten, wie z. B. Möglichkeiten für Bildung, Gesundheitsversorgung und Beschäftigung.

Die digitale Kluft wurde auch durch die COVID-19-Pandemie deutlicher, da viele Aktivitäten infolge von Lockdowns und Taktiken der sozialen Segregation ins Internet verlagert wurden. Menschen auf der ganzen Welt lernen und arbeiten heute beispielsweise häufig aus der Ferne, aber diejenigen ohne Zugang zum Internet sind erheblich benachteiligt.

Trotz dieser Hindernisse werden Initiativen ergriffen, um die digitale Kluft zu schließen und die Vorteile des Internets denen zugänglich zu machen, die derzeit offline sind. Diese Bemühungen umfassen Programme zur Verbesserung der Internetverbindung in ländlichen und abgelegenen Orten, um die Infrastruktur erschwinglicher zu machen und Menschen, die darauf angewiesen sind, Schulungen in digitaler Kompetenz anzubieten.

Beispielsweise verwendet Googles Projekt Loon Ballons in großer Höhe, die als Mobilfunkmasten dienen, um abgelegene und ländliche Orte mit dem Internet zu versorgen. Durch das Angebot kostenloser grundlegender Internetdienste für diejenigen, die sich diese nicht leisten können, zielt das Internet.org-Programm von Facebook darauf ab, die Unverbundenen zu verbinden.

Regierungen und gemeinnützige Organisationen aus der ganzen Welt arbeiten ebenfalls daran, Personen, die dies benötigen, Unterricht in digitaler Kompetenz anzubieten. Diese Programme sollen Menschen helfen, die Vorteile zu verstehen, die das Internet für ihr Leben haben kann, sowie die Fähigkeiten, die sie benötigen, um darauf zuzugreifen und es verantwortungsbewusst zu nutzen.

Trotz dieser Bemühungen stehen der Schließung der digitalen Kluft noch zahlreiche Hindernisse entgegen. Beispielsweise können in bestimmten Ländern staatliche Zensur und Überwachung den Internetzugang und die Meinungsfreiheit einschränken, während in anderen eine fehlende Infrastruktur und hohe Kosten weiterhin erhebliche Hindernisse darstellen.

Sogar für Menschen, die Zugang zum Internet haben, gibt es Bedenken hinsichtlich des potenziellen Schadens, den das Internet der Demokratie, der Privatsphäre und der psychischen Gesundheit zufügen könnte. Da wir bestrebt sind, die Vorteile des Internets weltweit mehr Menschen zugänglich zu machen, ist es von entscheidender Bedeutung, Bedenken wie Cybermobbing, gefälschte Nachrichten und Online-Radikalisierung anzugehen, die immer häufiger auftreten.

Der 30. Jahrestag des World Wide Web ist eine Gelegenheit, den Einfluss zu betrachten, den das Internet auf unser Leben hatte, und die Millionen von Menschen anzuerkennen, die immer noch keinen Zugang dazu haben. Regierungen, gemeinnützige Organisationen und die Wirtschaft müssen zusammenarbeiten, um die digitale Kluft zu überbrücken. Sie müssen sich auch dafür einsetzen, die Risiken und Schwierigkeiten anzugehen, die das Internet mit sich bringt. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass alle vom Web profitieren können und die digitale Kluft endlich geschlossen wird.

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